Porträt

Die Gemeinde bildet den südlichen Abschluss des Gürbetals. Das Gemeindegebiet verteilt sich auf die drei Bezirke "Dorf", "Mettlen" und "Rain". Infolge seiner Grenzlage zum Berner Oberland weist der Ort keinen einheitlichen Haustypus auf. Unter den älteren Gebäuden finden wir das alpine "Tätschhaus" und "Länderhaus", aber auch das "Mittellandhaus" und die Riegbauten aus der letzten Jahrhundertwende. Von kulturellem Interesse sind das Pfarrhaus und die Kirche.

Die Gemeinde teilt sich topographisch in zwei Teile; Das flache Gebiet in der Talsohle (Gürbeschwemmgebiet) mit dem Dorfkern und den Ortsteilen "Gmeis" und "Mettlen" bildet einen gewissen Kontrast zum Ortsteil "Rain" (Grundbach). Ist im Tal die grösste Konzentration der Bevölkerung vorhanden, so kann sich der Grundbach mit anderen Vorzügen sehen lassen: Mit seiner einzigartigen erhöhten Lage bildet er ein beliebtes Erholungs- und Ausflugsziel für die Städte Thun und Bern. Im Sommer und Winter lädt der Burgerwald mit seinen riesigen Dimensionen zu umfangreichen Spaziergängen und Wanderungen bis ins Gurnigelgebiet ein. Als meist nebelfreie Sonnenterrasse bietet der Grundbach einen grossartigen Ausblick ins Thunerseegebiet und auf die Berner Alpen.

Mit der topographischen Zweiteilung von Wattenwil sind verschiedene Schwierigkeiten verbunden. So muss beispielsweise beim Unterhalt für die rund 70 km Gemeindestrassen, aber auch im Schulwesen ein respektabler Aufwand betrieben werden.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde "Watinwile" in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Dorf wurde in den Aufzählungen der Naturaleinkünfte der beiden Grafen Hartmann von Kyburg genannt. Dem Namen nach zu schliessen ("Weiler des Watto") dürfte dieser Ort im 8. oder 9. Jahrhundert als kleine alemannische Siedlung am Ölegraben entstanden sein. Funde und Ausgrabungen lassen jedoch auf Besiedelung des Gebietes in der Bronze- und Römerzeit schliessen. Da vor den grossen Gürbekorrektionen im 19. Jahrhundert ein grosser Teil des heutigen Dorfgebietes noch sumpfig war, wird der Ortsname "Wattenwil" auch etwa mit dem (nicht stichhaltigen) "durch den Wiler" oder "zum Wiler waten" gedeutet.

Seit Ende des 14. Jahrhunderts zum Landgericht Seftigen gehörend, wurde der Ort nach Aufhebung der Landgerichte zur Zeit des Übergangs des alten Berns dem im Jahre 1803 neugeschaffenen Oberamt Seftigen zugeteilt.